Auf der Reise durch die Welt der Sauerteige stößt man früher oder später auf den Hermann. Das ist ein Weizen-Sauerteig, der im ersten Schritt mit Milch oder Buttermilch, Zucker und Weizenmehl angesetzt wird und dann regelmäßig mit Zucker, Mehl und Milch (eher nicht laktosefrei, wegen der die Laktobazillen im Teig) nachgefüttert wird. Der Prozess ist einfach und pflegeleicht hinzubekommen, aber man sollte 10-11 Tage vor dem Backen einplanen, damit der Ansatz Zeit hat, zu reifen. Dieser Teig ist auch die Grundlage für den Freundschaftskuchen und auch unter Freunden beliebt, man kann ihn nämlich gut weiterschenken und damit Freunden und Familie nicht nur Freude, sondern auch eine gute Grundlage für den schnelleren Kuchenerfolg geben. Echt süß das Geschenk, sozusagen 🙂 Hier verwende ich den Hermann Sauerteig um Muffins zu machen. Allerdings, der verwendete Teig geht nicht sehr stark auf, zusammen mit der Birne (oder eventuell anderem Obst) wird er noch etwas saftiger. Daher, Hermann Muffins mit Birne(n) sind besonders gut geeignet für Leute die auch Fans von Brownies sind, aber mit der besonderen Fermentationsnote vom Hermann.

Anleitungen zum Hermann findet man leicht im Netz, ich habe mit diesem hier von „Zwetschgennudel“ begonnen, wir können das bei Interesse auch gerne hier wiedergeben.

Für diesen Artikel habe ich ein anderes Rezept der gleichen Autorin (das übrigens super ist) verändert, und im Wesentlichen an meinen Geschmack angepasst. Der Hermann an sich ist ein sehr interessanter Teig, aus irgendeinem Grund entwickelt er (bei mir?) ein leichtes Zitronenaroma. Außerdem ist er natürlich fermentiert, was bei mir immer Neugierde auslöst. Und hier lohnt sie sich vollauf!

Zutaten
  • 400g (reifer) Hermann Sauerteig
  • 250 g   weiche Butter  
  • 200 g   Rohrzucker  
  • 16g Vanille oder Vanillin-Zucker (in etwa 2 Päckchen)
  • 6 Eier  (Größe M) 
  • 150g Haferflocken, eingeweicht, leicht ausgedrückt
  • 250g Weizenmehl (nach Vorliebe Universal, W700 oder Vollkorn)
  • 200g Haselnüsse oder Walnüsse, gemahlen 
  • 200 g Schokolade, ca. 60% Kakaoanteil
  • 16g Backpulver (ca. 3 gehäufte TL bzw. eine Packung)  
  • 2 TL Kakaopulver  
  • 2-4 frische Birnen, je nach Größe, (auch eingelegte Birnen sind okay, sollten aber nicht in Zucker/Sirup eingelegte Früchte sein, das würde zu süß)
  • Ausreichend Muffinformen; zwei Backbleche
  • Etwa 200g gehobelte Mandeln zum Bestreuseln

Die Haferflocken sind am besten selbst gequetscht und werden mit wenig Wasser für mindestens zwei Stunden eingeweicht. Sie sollen danach nicht fest ausgedrückt werden, nur überschüssiges Wasser (so vorhanden) wird entfernt.

Zubereitung
  1. Den Backofen auf 160°C (Umluft) vorheizen
  2. Schokolade im Wasserbad zum Schmelzen aufstellen
  3. Die gewaschenen, ungeschälten Birnen vierteln, Kerngehäuse entfernen und in ca. 1×1 cm breite und etwa 3-5 cm lange Stife bzw. Spalten schneiden
  4. Eier in Dotter und Eiweiß trennen
  5. Mehl mit Backpulver und Kakaopulver vermischen
  6. Die Butter mit Rohrzucker und Vanillezucker schaumig rühren, mit flüssiger Schokolade, und schrittweise hinzugefügten Eidottern zu einer Creme cremig verrühren
  7. Walnüsse einrieseln lassen
  8. Mehl mit Backpulver und Kakaopulver und untermischen
  9. Den Hermann Sauerteig einrühren
  10. Das Eiweiß steif schlagen und unterheben
  11. Muffinformen etwa zur Hälfe bis ⅔ mit Teig füllen und auf einem Backblech ablegen. Pro Muffin ein Birnenstiftchen in der Mitte tief in den Teig schieben.
  12. Die gehobelten Mandeln über den Teig streuen.
  13. Das erste Blech auf mittlerer Schiene in den Ofen schieben, das Zweite direkt darunter. Etwa 25 Minuten backen, dann Bleche tauschen und weitere 25 Minuten backen. Damit sollten sie in etwa gleichzeitig fertig werden. Bei halbierter Menge und nur einem Blech 50 Minuten auf mittlerer Schiene.

TIPP: Dieses Rezept funktioniert auch sehr gut mit anderen Früchten, etwa Kirschen, Erdbeeren oder Ananas.

Viel Spaß beim Ausprobieren!